Grabmale

Lapidarium

Grabmal Jakob Bodem, Zigarrenfabrikant
Um 1910, Jugendstil. Carrara-Marmor. Hersteller: Behret & Bodem, Landau.
Das Grabmal der Familie Bodem erinnert an die Zigarrenfabrik Bodem, ehemals in der Lindenbergstraße 48. Jakob Bodem war ein Schwager des Steinmetz Philipp Jacob Behret aus Bergzabern. Dieser hatte mit dem Vater Jakob Bodem senior die Firma Behret & Bodem in Landau gegründet.
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Grabmal Sibylle Rummel
Um 1919, Jugendstil. Muschelkalk-Kernstein.
Die ursprüngliche Grabeinfassung fehlt. Die Grabstele der Familie Rummel erinnert an beide Weltkriege: Der Sohn Ludwig Rummel fiel 1914 bei Ypern in Flandern und der Enkel Rolf Rummel fiel 1943 in Russland.
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Grabmal Johann-Valentin Pfaffmann
Um 1910/1920. Grobkörniger Stein/Gussstein.
Das Grabmal der Familie Pfaffmann-Spitzfaden stammt vom ehemaligen Privatfriedhof in der Kirchhohl 9, heute Garage des Pfarramts. Der Privatfriedhof wurde im Jahr 1824 dreißig Meter westlich vom Kirchhof, dem ehemaligen Barockfriedhof an der Pfarrkirche, angelegt. Johann Valentin Pfaffmann war ein Sohn von David Pfaffmann, siehe Grabsäule rechts.
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Grabmal David Pfaffmann, Bürgermeister
Um 1824, Klassizismus. Sandstein.
Das Grabmal des Ehepaars Pfaffmann stammt vom ehemaligen Privatfriedhof Pfaffmann-Spitzfaden. Nachdem die Gemeinde 1823 die Aufstellung der Säule im Kirchhof ablehnte, richtete die empörte Witwe des Bürgermeisters David Pfaffmann den Privatfriedhof ein. 1826 wurde die Witwe neben der Säule bestattet. Die wortreichen Inschriften erklären die damaligen Vorgänge:

„Gott und unter die Schutznehmung aller Monarchen, wie auch allen Vorgesetzten und Menschen, empfehlen wir allezeit dieses gestiftete Denkmahl. Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt, sagt Hiob am 19. Cap. Vers. 25. Gestiftet von dessen Ehefrau und Kinder namens Anna Maria Pfaffmann ein gebohrene Hessin und Vallentin und Georg Pfaffmann.
Aus Mangel an oberflächlichem Raum wurde dieses Monument auf den Begräbnisplatz an der Grabstätte von David Pfaffmann um es alldort zu errichten, abgewiesen, weßwegen dieses Denkmal dahier auf Eigenthum am 24. Dezember 1824 errichtet wurde. So ruht nun von hier ab in einer geraden Richtung gegen Morgen in einer Entfernung von 30 Meter im Schoose der Erde die Asche von David Pfaffmann Wailand, unter Maximilian Joseph, erster König von Baiern, von dessen Regierung erste Wahl, unterm 15t November 1819 erster ernannter Bürgermeister. Derselbe wurde gebohren allhier 1766 d. 17t Mai von Christlich evangelischen Lutherischen religiösen Eltern.
Der Vater war David Pfaffmann und seine Mutter war Eva Barbara Heupel. Derselbe starb nach einer 5. täglichen nieder gelegten Lungen Entzündung als d. 17. März 1823. Nachts gegen 9 Uhr. Ist alt worden 56 Jahr 4 Monat.
Nach dem Gesetz vom 23. Prärial Artikel 14 Jahr 12 der französischen Republik wurde die Ehefrau von dem auf diesem Monument besagten David Pfaffmann am 4. July 1826 auf der vorderen Seite, gegen morgen dieses Steins auf ihr Begehren außer dem Kirchhof auf ihr Eigenthum zur Ruhe dahier beerdigt.
Sie wurde geboren allhier zu Nußdorf 1763 den 20ten März und in der Religion ihrer Eltern evangelisch lutherisch getauft, wobey sie den Namen Anna Maria erhielt.
Ihr Vater war wailand Georg Heß und ihre Mutter Elisabetha eine geborene Volz, beide gebürtig zu Nußdorf. Dieselbe wurde mit einer über neun Jahr, drey Monat langen Milz-Bauch-Wassersucht anheim gesucht, und wurde in den letzten 3 ¼ Jahr 11 mal abgezapft, jedesmal mit 42 Schoppen Wasser. Dann starb sie, da die Krankheit in eine Entzündung überging, den 22. Juny 1826 nach 11 Uhr. Ist alt geworden 63 Jahr, 3 Monat, 6 Tage.
Alle, die gottselig leben wollen in Jesu Christo, müssen Verfolgung leiden."
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Grabmal Jakob Lorentz, Blechner
Um 1891, Historismus (Neobarock). Kulturdenkmal. Sandstein mit Inschriftentafeln aus Granit.
Die Stele wurde von den Eltern und Geschwistern des Verstorbenen gestiftet. Das wilhelminische Grabmal erinnert an das Hohelied der Liebe (1. Kor 13,13):

„Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“
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Grabmal Anna Maria und Johann Georg Pfaffmann
Um 1890, Historismus. Sandstein mit Inschriftentafeln aus Marmor.
Schrägstehende Breitstele mit zwei Inschriftenmedaillons. Eiserne Grabeinfassung. Der Friedhof bestand um 1900 aus vielen solcher Parzellen, die Totengärtchen genannt wurden. Städtische Ehrengrabstätte Pfaffmann-Forthuber: Der Grabstein erinnert an die Großeltern der Ehefrau des Lan-dauer Ehrenbürgers Richard Forthuber. 
Der Grabstein des Ehepaars Johann Georg Pfaffmann (1825 – 1895) und Anna Maria Pfaffmann (1824 – 1890) gehört zur Städtischen Ehrengrabstätte Pfaffmann-Forthuber. Die Bezeichnung „Städtische Ehrengrabstätte Pfaffmann – Forthuber“ gilt einem sogenannten Vermächtnisgrab: Anna Maria, geb. Pfaffmann, und Georg Pfaffmann waren die Großeltern mütterlicherseits von Richard Forthubers Frau Berta Forthuber, geb. Schmidtborn.
Mit dem Versterben der Großeltern ging ein Grundstück an die Gemeinde. In diesem Zusammenhang wurde im Testament festgehalten, dass die Großeltern in der „Städtischen Ehrengrabstätte Pfaffmann-Forthuber“ beerdigt werden sollten.
Dr. iur. Reinhold Joseph Richard Forthuber (1882 Kaiserlautern – 1957 Landau) war seit 1920 Bürgermeister in Neustadt an der Haardt (heute: an der Weinstraße). Nach der Reichstagswahl im März 1933 wurde er von Gauleiter Josef Bürckel wegen „Unzuverlässigkeit“ amtsenthoben und in „Schutzhaft“ genommen. Nach dem Krieg wurde Richard Forthuber von den Franzosen entnazifiziert und 1945 zum kommissarischen Oberbürgermeister der Stadt Landau und zum Landrat des Landkreises Landau in der Pfalz ernannt. Richard Forthuber wurde auf dem Hauptfriedhof Landau in einem Ehrengrab beigesetzt.
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Grabmal Maria Sibylla Pfaffmann
Um 1862, Historismus (Neogotik). Sandstein.
Gotisierende Grabstele der Ehefrau von Georg Jakob Pfaffmann und Mutter von Johann Georg Pfaffmann, siehe die Breitstele davor. Das Relief eines Schmetterlings befindet sich unter der Inschriftentafel: Der Schmetterling gilt als Symbol der Verwandlung und des Flugs der Seele ins Jenseits. 1856 war bereits der Kirchturm der Pfarrkirche im neogotischen Stil neu erbaut worden.
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Grabmal Anna Maria Pfaffmann
Um 1829, Klassizismus. Kulturdenkmal. Sandstein mit Inschriftentafeln aus Marmor.
„Gebrochene“ Grabsäule auf schlankem Inschriftensockel, mit Reliefs: Von der Säule hängt ein Trauerkranz herab und eine Efeuranke umschlingt den Säulenschaft. Die gebrochene Säule symbolisiert das zerbrochene Leben. Die Grabsäule zählt zu den frühesten Grabsteinen des um 1830 belegten Friedhofs.
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Grabmal Anna Barbara und Johann Thomas Zimpelmann
Um 1830, Klassizismus. Sandstein.
Zwei Grabsäulen ohne Kapitelle. Vermutlich standen ursprünglich Sandstein-Urnen oder -Figuren auf den Säulen. Die Inschriften sind kaum noch lesbar. Die Grabsäulen gehören zu den frühesten Grabsteinen auf dem Friedhofsgelände, das seit 1830 in Benutzung ist.
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Grabmal Friedrich Lorentz
Um 1944, Reformstil, gusseiserne Grabeinfassung.
Schlichte Breitstele, auf Sockel. Die Grabeinfassung aus Steinpfosten mit Kette und Querbalken erinnert an die alte Sitte der „Totengärtchen“, die den Friedhof ab 1850 in viele kleine Parzellen unterteilten.
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Die Gefallenendenkmäler und Soldatengräber

Kriegerdenkmal 1914–1918
Errichtet 1921, Kulturdenkmal. Hersteller: Behret & Bodem, Landau.
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Gefallenendenkmal 1939–1945
Aufgestellt 2017.
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Soldatengräber von 1944/1945
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Friedhofsengel

Grabmal Familien Fritz Bodem
Um 1899, Kulturdenkmal. Bildhauer: Philipp Jakob Behret.
Inschrift:

„Ach, unsere Mutter ist nicht mehr,
Ihr Platz in unserem Kreis ist leer,
Sie reicht uns nicht mehr ihre Hand,
Der Tod zerriss das teure Band.
Was unser Vater uns gewesen,
Das sagt nicht dieser Leichenstein:
Doch Mit- & Nachwelt sollen lesen,
Dass wir auf ewig Dank ihm weihn.“
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Grabmal Luise und Carl Gastroph
Um 1899, Kulturdenkmal. Hersteller der Plastik: Galvanoplastische Kunstanstalt, Geislingen an der Steige. Hersteller des Sockels: Behret & Bodem, Landau.
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